Unser Revier

Dicht an der Ruhr, wo sie sich ein letztes Mal krümmt, bevor sie in den Rhein mündet, leben unsere Esel in ganzjähriger Offenstall-Haltung, können somit selbst entscheiden, ob sie sich drinnen oder auf dem Gelände bewegen möchten.

Das kleine Revier unserer Esel liegt in Oberhausen, der „Wiege der Ruhrindustrie“ im Ruhrgebiet. Nach Schließung der Zechen und Hüttenwerke im Revier, blieb eine spannende Industrielandschaft zurück, innerhalb derer sich die Natur viele Plätze zurückeroberte und in der viele neue Nutzungswege entstanden.
Diese spannenden Orte kennenzulernen macht gemeinsam mit den Eseln nochmal so viel Spaß. Wir bewandern die Landmarks der Zechenhalden, die Auen von Niederrhein und Ruhr, alte Hüttenwerke sowie auf Wunsch auch weitere Ziele.

Aber auch zuhause ist es schön…
Esel sind territorial agierende Tiere. In ihrer natürlichen Umgebung besetzen die Hengste Reviere und rufen nach den umherziehenden Stuten, um sich mit ihnen zu verbinden. Auch unsere Esel rufen sich, wenn einer unterwegs ist und vermisst wird. Sie begrüßen „ihre“ Menschen mit einem fröhlichen Iaaaaaah. Aber sie beäugen auch sehr genau, wer ihr Territorium betritt.
Neulinge werden begutachtet und erleben sehr direkt, ob ihnen vertraut wird oder ob sie eher abwartend infrage gestellt werden. Wer zu viel fordert, wird erstmal ausgebremst.

Die Menschen des Ruhrgebietes tragen ihr Herz auf der Zunge. Zuwanderer aus vielen Ländern haben über Generationen die industrielle Entwicklung beeinflusst mit ihrem Wissen und ihrer Arbeitskraft. Sie alle ergeben die besondere Mischung der RuhrgebietsMenschen, die schnell ins Plaudern kommen, wirkliche Nähe aber erst erlauben, wenn man sich auf sie einlässt und so nimmt, wie sie sind…

Das Revier der Esel in Oberhausen schafft Raum für Anderssein und ungewöhnliches Miteinander. Zwischen den sanftmütigen Langohren die Seele baumeln zu lassen, kann ein Erlebnis der ganz besonderen Art sein. Jeder Besucher kann sich herauspicken, welche Art von Kontakt er für sich möchte, um die eselige Parallelwelt zu ergründen…
Wer vom Kopf in sein Herz wechselt, sich berühren lässt, kann wirklich wahrnehmen, was um ihn herum und auch mit ihm selbst passiert!

Eva Sense

Sozialpädagogin (Bachelor of Social Work, NL)
mit sozialpsychiatrischer Zusatzqualifikation,
Zertifizierung für Tiergestützte Therapie, Pädagogik und Fördermaßnahmen, Resilienztrainerin,
Absolventin Tierpsychologie, ATN
Seit mittlerweile 30 Jahren begleiten mich Tiere bei der Arbeit. Alles begann mit meinem ersten eigenen Hund. Er wurde zu Zeiten, in denen ich meine eigenen Kraftreserven nicht mehr richtig wahrnahm, zu meiner persönlichen „Gesundheitsapotheke“ für frische Luft. Für ihn begab ich mich auf Spaziergänge durch die Natur, die ich alleine nicht unternommen hätte, mit ihm verbrachte ich Pausen, die ich mir selber nicht zugestanden hätte… Dieser strubbelige Vierbeiner war mein Einstieg in die professionell tiergestützte Arbeit.

Frank Boss

Der vielseitige Mann hinter den Kulissen, den ich nach Überwindung seiner anfänglichen Vorbehalte gegenüber großen Tieren erfolgreich mit dem „Eselvirus“ infizieren konnte… Seine Zurückhaltung hat vor allem bei Erik, unserem sensibelsten Esel, zum maßgeblichen Aufbau von Vertrauen geführt. Erik liebt ihn und ist sein „Begleitesel“ bei allem, was er am Stall zu tun hat. Zwei, die sich nicht gesucht, aber trotzdem gefunden haben…

Erik

Der Esel mit dem „prüfenden Blick“
2008 in den Niederlanden geboren, musste er sehr früh erfahren, was es bedeutet, wenn Menschen versuchen, durch Zwang ihren Willen durchzusetzen. Entsprechend distanziert ist er jedem gegenüber, der ihm zu schnell und tonangebend erscheint. Wer sich einlässt auf ein ungezwungenes Miteinander auf Augenhöhe, lernt einen wunderbar feinfühligen und höflichen Esel kennen, der mit leisem Quietschen am Eingang begrüßt und zeigt, dass er sich über das Wiedersehen freut.

Janneke

„Klein aber oho“
Ebenfalls 2008 in den Niederlanden geboren und mit 100 cm die Kleinste im Bunde. Wenn Janni ,,ihre“ Menschen aus der Ferne erkennt, ist ihnen ein freudiges IAAAH sicher, das das Herz höher hüpfen lässt. Bei Besuchern hält sich die kleine Eseldame zunächst im Hintergrund, sobald aber die Halfter klimpern, ist sie jederzeit bereit mitzumachen bei dem, was ansteht. Janni ist die Hüterin der kleinen Herde und ihre Rufe sind weit hörbar, wenn sich einer ihrer Jungs auf Alleingängen befindet und zurückkommen soll.

Fiete

Genannt Fiedelbär – staatlich geprüfter Unsinnmacher, 2011 in Mülheim/Ruhr geboren und das (vom Vorbesitzer ungeplante) Kind von Erik und Janneke. Volle Schubkarren umzustoßen, den Besen zu mopsen und auch die Überprüfung der Futterkammer-Verriegelung, darf gerne jederzeit von ihm erwartet werden. Auch die Müsli-Tonne öffnet er in Bestzeit. Er ist der neugierige Kasper unter den Langohren, der jederzeit bereit ist für Unsinn, der ihm den Tag versüßen könnte.

Ella

Text in arbeit

Mauli

Kammerjäger und Hochleistungsschnurrer;
Niemand weiß genau, wie lange der kleine Kater schon unter der Bank im Brombeerhaag schlief, bevor die Zweibeiner feststellten, dass es ihn gab. Wild geboren, beschloss er irgendwann 2015 am Stall zu wohnen. Seither verdient er sich als erfolgreicher Mäuse- und Rattenbekämpfer ein kleines Zubrot aus der Tüte.
Gemütliches Beisammensein auf dem Schoß der Zweibeiner genießt er ausgiebig und belohnt mit Schnurrgeräuschen der beruhigendsten Art…

Happy

——Honneur für „Mariechen“——

Alles versucht und trotzdem verloren.
Knapp 1,5 Jahre verstärkte die kleine Eseldame das DreamTeam der Revieresel, als Krankheit ihren Lebensweg beendete. Manchmal führt das Leben vor Augen, wie wichtig es ist, die schönen Momente zu genießen, wenn man sie hat.
Happy hat einer Menge Menschen eindrucksvolle Augenblicke beschert – Danke, Mariechen!